LandFrauenverein Hasbergen/Hagen a.T.W.: Die Walz ist ein Abenteuer

Veröffentlicht am: 26.02.2024
Die Tischlermeisterin Johanna Röh berichtet über ihre 4 Jahre auf Wanderschaft „der Walz“

Kürzlich war die Tischlermeisterin, Johanna Röh als Referentin zu Gast beim Landfrauenverein Hasbergen/Hagen a.T.W. Sie berichtete über ihre vierjährige Wanderschaft „der Walz“, die sie in die verschiedensten Länder führte. Unter anderem war sie in Spanien, der Schweiz, Neuseeland, Kanada und Japan. In Japan absolvierte sie fast ein Jahr in einer Werkstatt und erlernte dort verschiedensten Techniken mit den unterschiedlichsten Werkzeugen. Jeder der auf die Walz gehen möchte muss bestimmte Kriterien erfüllen. Man darf nur vom 21 Lebensjahr bis zum 30 Lebensjahr auf die Walz gehen, nach einer abgeschlossenen Lehre und man darf auch noch keine Familie und auch noch keinen Meister haben. Bevor Johanna Röh los ging gab es noch eine Abschiedsfeier dort wurde für sie gesammelt und nur dieses Geld von Freunde und Familie durfte sie mitnehmen. Danach wurde sie noch bis zum Ortsschild gebracht und durfte für die Zeit der Walz in einen 50 km Umkreis (Bannmeile) den Heimatort nicht mehr betreten, es sei denn man ist als Zeuge oder zur Beerdigung enger Verwandte geladen.  Eine andere Gesellin führte sie in die Walz und begleitete sie ca.2 Monate .Während dieser vierjährigen Walz durfte Johanna nur in ihrer Tischlerkluft gehen. Sie führte während dieser Zeit ein Wanderbuch, in dem sie Fotos von Baustellen, Arbeitszeugnisse oder auch persönliche Widmungen stehen hat. In den verschiedenen Ländern musste sie sich auch mit den Klischee Mann und Frau auseinandersetzen. In einem Land traute man ihr das Wissen zu aber nicht die Kraft die man für diesen Beruf braucht und in einem anderen Land war es genau umgekehrt. Als Frau musste sie sich erstmal beweisen. Das eine Jahr in Japan hat Johanna besonders geprägt da sie sich auf die Menschen und deren Arbeit eingelassen hat. Dort wohnte sie auch bei der Familie wo sie arbeitete. Nach vierjähriger Wanderschaft gab es eine Heimgehfeier. Sie durfte dann auch wieder in die Bannmeile laufen. Danach machte sie in Freiburg ihren Meister. Heute ist Johanna Röh Mutter und hat ihre eigene Tischlerei in Alfhausen. Dort macht sie die unterschiedlichsten Möbel. Z. B. hat sie für einen Kunden den Jakobsweg in ein Möbelstück eingefräst. Außerdem engagiert sie sich für die Gleichstellung, da sie während ihrer Schwangerschaft als Selbstständige keinen Anspruch auf Mutterschutz hatte und dadurch beinahe ihren Betrieb verloren hätte.  Zwischen dem Vortrag gab es auch immer wieder Fragen. Zum Beispiel ob sie auch andere Jobs annehmen durfte? Ja Wie Sie in die anderen Länder gekommen ist? Sie musste sich erst das Geld zusammensparen für die Reise. Wo konnte man übernachten? z.B. Landwirt oder beim Pastor. Wie war das mit der Sprache in anderen Ländern? In Japan haben sie erstmal mit einem elektronischen Sprachbuch übersetzt in den anderen Ländern konnte sie oft Englisch reden. Wie ist sie dazu gekommen auf die Walz zugehen? Sie geht gerne auf Reisen und konnte das mit ihrem Beruf verbinden. Johanna beantwortete die Fragen der Landfrauen gerne. Natürlich kam auch der gesellige Teil in der Gaststätte Urban nicht zu kurz. Bei Kaffee und hausgemachten Kuchen tauschte man sich aus.

Die nächste Veranstaltung ist am Mittwoch den13.03.2024 mit dem Thema „Wenn Schäfchen zählen nicht mehr ausreicht“ in der Gaststätte Zum Wiesental. Anmeldungen bitte bei Annemarie Große Börding unter der Telefonnummer: 05405/7159

    Johanna Röh 4    

Johanna Röh und Annemarie Große Börding

Johanna Röh 7

 
Sie befinden sich hier:
Barrierefrei